Schul-, Freizeit- und Amateurleistungssport muss in den Fokus der Stadtgemeinschaft
In der öffentlichen Diskussion leidet der organisierte Sport mit seinen 65.000 Sportler*innen und deren Trainer*innen und insgesamt über 200 Vereine zunehmend unter der sinkenden
Solidarität und Wertschätzung, zum großen Nachteil der gemeinnützigen Vereinsarbeit und oftmals zu Gunsten des Profisports. Der Schul-, Freizeit- und Amateurleistungssport ist jedoch ein nicht unerheblicher Teil der Sportlandschaft und verdient hohe Akzeptanz und einen stärkeren Fokus der Stadtgemeinschaft.
Wo bleiben in der Betrachtung der Krefelder Sportlandschaft die vielen Krefelder Spitzensportler, die bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften seit vielen Jahren mit herausragenden Leistungen glänzen und die „Sportstadt Krefeld” international in den Fokus rücken? Welche Bedeutung wird den über 65.000 Mitgliedern in mehr als 200 im SSB Krefeld organisierten Sportvereinen zugemessen? Diese Vereine stehen – nicht nur als Talentschmieden bei Fuß, aus denen viele erfolgreiche Amateur-, Profi- und Berufssportler hervorgehen – sondern werben nachhaltig und seit Jahrzehnten als Aushängeschild der Stadt Krefeld als Sportstadt!
Die Sportstadt Krefeld darf sich mit vielen großartigen Erfolgen bei Deutschen-, Europa-, Weltmeisterschaften bis hin zu den Olympischen Spielen schmücken, die der hervorragenden Arbeit
in Krefelds Vereinslandschaft zu verdanken ist. Eine breite Zahl von etablierten und traditionsbewussten Krefelder Unternehmen hat dieses Potenzial längst erkannt und investiert nicht
nur viel in die Stadtgemeinschaft, sondern auch in die nachhaltig geführten Top-Vereine, aus denen die erfolgreichsten Krefelder Sportler*innen hervorgehen. Die Fragen, die die ausschließlich gemeinnützig tätigen Breiten- und Leistungssportvereine im SSB derzeit beschäftigen sind, wie können wir den 65.000 Sportler*innen wieder Sport anbieten und das auf einer
gesicherten Basis, um sie die vielen wertvollen Nebeneffekte, physische wie psychische, erfahren zu lassen. Dies gilt ebenso für den unverzichtbaren Schulsport, wo für alles Vorgenannte die Grundlage gelegt wird. Dazu zählt der Beitrag der Sportvereine zur Eingliederung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen ebenso gewichtig wie die Förderung und Begleitung von Talenten auf dem Weg in den Leistungs- und Spitzensport. Neben den beiden Proficlubs (KFC, Krefeld Pinguine) kann Krefeld auf weitere knapp 20 erstklassige Teams im Amateursport verweisen – ein mehr als beeindruckendes Ergebnis, insbesondere vor dem Hintergrund der nach wie vor nicht ausreichenden und enorm sanierungsbedürftigen Sportstätten.
Dieser so essenziell wichtige Sport in Schule und Verein benötigt ebenso sehr eine gleichrangige Unterstützung durch Politik und Verwaltung. Nachhaltige Investitionen in moderne, attraktive
öffentliche Sport- und Bewegungseinrichtungen sind unerlässlich. Plätze und gute Trainingsbedingungen fehlen nicht nur im Profisport sondern an allen Enden auch im Freizeit- und
Amateurleistungssport. Der Zugang zu Sport- und Bewegungsangeboten sollte zwingend ein elementarer Bestandteil des Lebens jedes Menschen und jedes Sporttreibenden in unserer Stadt sein.
Der SSB Krefeld ist überzeugt, es gibt bei der Förderung von sport- und bewegungsfreundlicher Infrastruktur – gleichrangig und für alle – am Ende nur Gewinner in der Sportstadt Krefeld! Dem SSB obliegt die vorrangige Aufgabe, insbesondere die Interessen seiner 206 angeschlossenen und gemäß Satzung zwingend gemeinnützig tätigen Vereine zu vertreten und sich für diese einzusetzen. Hoffnungsvoll blickt die Sportlandschaft auf die nächsten Sitzungen der Sportstättenkommission, die alsbald wieder tagen soll. Die Kommission, eine aus Sicht des SSB in ihrer Konzeption ideale Konstellation von Politik, Verwaltung, Verbänden und Vereinen, hat es in der Hand, die im laufenden Prozess durchgeführten Gutachten und Bewertungen sowie die erarbeiteten Infrastrukturkonzepte nun schnellstmöglich auf den Weg in die notwendigen Beschlussfassungen zu bringen, damit diesen dann dringend Taten folgen können. Nur bei Erfolg kann dem stetig wachsenden Sanierungsstau entgegengewirkt werden. Geld und Unterstützung wird an allen Ecken und Enden dringend gebraucht.
Ebenso wichtig ist auch die Solidarität aller in der Sportgemeinschaft! Die wirtschaftlich tätigen Proficlubs sind ebenso aufgefordert, sich in der Krefelder Sportgemeinschaft zu engagieren, sich
stärker mit Vereinen, Fachschaften und Verbänden zusammenzusetzen. Dies würde nicht nur den berechtigten Forderungen der Amateurvereine größeren Nachdruck verleihen, sondern könnte auch einen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis und zu gegenseitiger Akzeptanz von Amateur- und Profisportvereinen leisten. Der Profisport wird nachhaltig und zur Erreichung seiner sportlichen Ziele von einer besseren Infrastruktur im Breiten- und Leistungssport der Amateurvereine profitieren. „Sportstadt Krefeld“ muss wieder ein Aushängeschild werden, seinem Namen wieder gerecht und zu einer Erfolgsgeschichte werden. Nur so kann der Slogan „Sportstadt Krefeld“ von der Krefelder Sportgemeinschaft wieder ernst genommen werden.