Sport, Kultur und Wirtschaft surfen auf einer Welle
Daumen hoch für den Surfpark im Masterplan Elfrather See
Auf Einladung des Stadtsportbundes legten Vertreter von Kultur, Wirtschaft und Sport in Krefeld ein deutliches Bekenntnis zum Bau eines Surfparks am Elfrather See ab. In einer gemeinsamen Pressekonferenz in den Räumen des Segelklubs Bayer Uerdingen betonten sie die Bedeutung des Projekts für die Weiterentwicklung des Geländes rund um den See, für die hiesige Sportlandschaft insgesamt und für den Wirtschaftsstandort Krefeld.
Der Vorsitzende des Stadtsportbunds (SSB), Jochen Adrian, erklärte, bei den Krefelder Sportvereinen gebe es eine breite Unterstützung für das private Investment. „Wir brauchen Leuchttürme, um unsere Stadt noch attraktiver zu machen. Der Surfpark ist eine sehr große Chance für Krefeld“, sagte Jochen Adrian. Das Areal bleibe seit Jahrzehnten hinter seinen Möglichkeiten zurück und könne nun zum überregionalen Anziehungspunkt werden. SSB-Geschäftsführer Jens Sattler ergänzte: „Dass eine Sportart, die gerade olympisch geworden ist, hier ansässig wird, wäre ein tolles Zeichen auch für die anderen Vereine am See. Das bringt den Sport in Krefeld insgesamt nach vorne.“
Frank Suchanek, Vorsitzender des Segelclubs Bayer Uerdingen, wünschte sich, dass in einem Wassersportareal mit schon jetzt 3000 Sportlern „ein richtiger Sportpark“ entsteht: „Der Surfpark würde die Attraktivität des Elfrather Sees deutlich steigern. Und die Surfer aus der Umgebung müssten nicht mehr nach Frankreich fahren oder nach Portugal fliegen, sondern könnten per ÖPNV zum E-See kommen.“
Breite Unterstützung für den Surfpark kommt auch aus der Kultur. „Ein solches Angebot hätte Strahlkraft weit über Krefeld hinaus. Das wäre auch für die Kultur eine Bereicherung. Kultur hat viel mit Lebensqualität zu tun – und dafür steht auch der Surfpark“, sagte der Vorsitzende des Kulturrats, Heinrich Rungelrath. Im Zuge des „Masterplans Elfrather See“ könne es auch eine Seebühne, einen Skulpturenpark oder Kulturangebote aus der freien Szene geben. Vorstandsmitglied Bernd Scheelen ergänzte, gerade Krefeld in seiner Lage zwischen großen Metropolen und attraktiven Kleinstädten brauche Highlights wie den Surfpark, die ein junges, gut gebildetes Publikum ansprechen. „Der Surfpark nimmt nur sechs Prozent des gesamten Areals ein. Das lässt genügend Raum für andere Entwicklungen. Man könnte hier zum Beispiel über ein zweites Umweltzentrum für Krefeld nachdenken.“
Der Unternehmer Dirk Wellen rief von Seiten der Wirtschaft dazu auf, „alle kleinkarierten Einwände beiseite“ zu lassen: „Krefeld braucht so etwas wie den Surfpark – ein Projekt, das mit Spaß, Sport, Freizeit und Lebensqualität verknüpft ist. Wir müssen dem Investor jetzt das Zeichen geben: Du bist hier willkommen. Das gilt auch am Donnerstag im Stadtrat. Krefeld muss wegkommen von einem Bestandsdenken und hin zu einer Freude an der Entwicklung. Wir müssen etwas lostreten.“
Für die Industrie forderte Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog im Chempark, ebenfalls „ein Signal der Entschlossenheit“. Krefeld solle „nicht länger Mittelmaß“ sein. „Wir haben die Chance, ein doppeltes Zeichen zu senden: nach außen an den Investor, der sein Geld nach Krefeld bringen möchte, und nach innen an die Bürgerschaft. Der Surfpark bringt Bewegung, Austausch, Begegnung – und durch diese Lebensqualität bleiben wir auch als Wirtschaftsstandort im Rennen“, so Mario Bernards.
Als Vertreter des Handels sagte Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbands Krefeld-Kempen-Viersen: „Das Surfpark-Projekt kann den Standort Krefeld positiv aufladen. Das hat nicht unbedingt eine direkte Wirkung auf die Umsätze, aber auf das Image. Eine Stadt, die in Rankings oft auf hinteren Plätzen landet, braucht gute Nachrichten.“ Das Feedback aus vielen Gesprächen mit mittelständischen Unternehmern sei eindeutig, sagte Ottersbach: „Der Surfpark hat in Krefeld überwiegend Unterstützer.“
Die Stadt Krefeld hat die Pläne für einen Surfpark am Elfrather See in den vergangenen zwei Jahren intensiv geprüft. Die umfangreichen Gutachten sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bau rechtlich zulässig ist. Der Stadtrat soll am 9. Dezember darüber entscheiden, ob die Pläne nun im Zuge einer Bürgerbeteiligung offengelegt werden.
Als privates Investment ist der Surfpark mit Campingplatz ein wichtiges Element für die geplante Weiterentwicklung des Elfrather Sees für Sport, Freizeit, Kultur, Erholung und Naturerlebnis. Um diesen Prozess voranzutreiben, hat die Stadt den „Masterplan Elfrather See“ ins Leben gerufen.
Auf dem Foto v. l.: Heinrich Rungelrath (Kulturrat), Jochen Adrian (SSB), Bernd Scheelen (Kulturrat), Frank Suchanek (Segelklub Bayer Uerdingen), Dirk Wellen (Rondo Food), Mario Bernads (Chempark Uerdingen), Jens Sattler (SSB).
Copyright für das Foto: Andreas Bischof