Kinder- und Jugendschutz im Sportverein
Der Stadtsportbund Krefeld e.V. und seine Sportjugend setzen sich für eine Gewaltfreie Atmosphäre im Sport ein und lehnen jede Form von Gewalt ab, sei sie körperlicher, emotionaler oder sexualisierter Art.
Der Stadtsportbund Krefeld und seine Sportjugend hat sich auf den Weg gemacht um präventiv gegen sexualisierte Gewalt im Sport tätig zu werden, den Mitgliedsvereinen konkrete Hilfestellungen anzubieten und das Thema zu enttabuisieren sowie in Krisen- und Verdachtsfällen Orientierung zu geben und damit handlungsfähig zu sein.
Auch in diesem Jahr bietet der Stadtsportbund Krefeld wieder kostenlose Kurz & Gut Seminare zum Thema Prävention sexualisierter & interpersoneller Gewalt an.
Informationsmaterialien
Folgende Informationsmaterialien vom Landessportbund NRW und unseren Kooperationspartnern stehen zur Verfügung.
Workbook “Gemeinsam sicher im Sport”
Für die gelungene Umsetzung der Schutzkonzepte in den NRW-Sportvereinen hat der Landessportbund NRW ein umfangreiches Workbook als professionellen Wegbegleiter veröffentlicht. Praktische Leitlinien und anschauliche Beispiele in insgesamt sechs Kapiteln sollen den Vereinen bei der wichtigen Aufgabe helfen, das verbindliche Regelwerk gegen sexualisierte und interpersonelle Grenzverletzungen, Gewalt und (Macht-)Missbrauch zu entwickeln und dauerhaft zu verankern. (LSB NRW)
- Leitfaden zur Schutzkonzept-Erstellung (LSB NRW)
Für Vereine:
- Flyer zum Qualitätsbündnis (LSB NRW)
- Handlungsleitfaden für Sportvereine (LSB NRW)
- 10-Punkte Aktionsprogramm (LSB NRW)
- Ehrenkodex (LSB NRW)
- SSB/Sportjugend Krefeld Schutzkonzept
Für Eltern und Kinder:
- Elternratgeber / Elternkompass (LSB NRW)
- Broschüre für Mädchen “Wir können auch anders” (LSB NRW)
- Broschüre für Jungen “Finger weg!” (LSB NRW)
Ziel des Stadtsportbundes ist es, Mitglied im “Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt” zu werden. Das Bündnis ist ein Programm des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und strebt eine landesweite Vernetzung im organisierten Sport zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt an.
Neben den Kreis- und Stadtsportbünden können sich auch Sportvereine und Fachverbände dem Bündnis anschließen. Um Mitglied im Bündnis zu werden, müssen 10 Qualitätskriterien umgesetzt werden. Im Folgenden finden Sie kurze Erklärungen und Tipps zur Umsetzung der Kriterien. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns.
Information & Beschluss des Vorstands
Information und Beschluss des Vereins- und Jugendvorstands, dass das Thema “Schutz vor (sexualisierter) Gewalt im Verein, Bund oder Fachverband bearbeitet werden soll und die Mitgliedschaft im Qualitätsbündnis angestrebt wird.
Information, Diskussion & Beschluss auf der Jahreshauptversammlung
Information und Beschluss auf der Jahreshauptversammlung und dem Jugendtag, dass das Thema Schutz vor (sexualisierter) Gewalt im Verein, Bund oder Fachverband bearbeitet werden soll und die Mitgliedschaft im Bündnis angestrebt wird.
Dies dient auch dazu, in den Austausch mit den Mitgliedern zu kommen und mögliche Fragen zum Thema zu beantworten.
Ergänzung der Satzung
Ergänzung des Themas “Schutz vor (sexualisierter) Gewalt” in der Satzung und Jugendordnung
Benennung, Qualifizierung und Bekanntmachung mindestens einer Ansprechperson
Benennung mindestens einer Ansprechperson im Verein, Bund oder Fachverband.
Zur Qualifizierung der Ansprechperson(en) bietet der Landessportbund Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit den Kreis- und Stadtsportbünden mehrmals im Jahr eine Fortbildung über 15 LE an. Im Fokus dieser Schulung stehen die Sensibilisierung für das Thema, das Rollenverständnis der Ansprechpersonen sowie die Grundlagen der Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport.
Alle Termine zur Qualifizierung der Ansprechpersonen zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt finden Sie hier.
Durchführung einer Risikoanalyse
Durchführung einer Risikoanalyse und daraus resultierende Erarbeitung der Verhaltensleitlinien und des Schutzkonzeptes für den Verein, Bund oder Fachverband.
Die Risikoanalyse bietet die Wissensgrundlage für die Entwicklung des organisationsspezifischen Schutzkonzeptes.
Vereine, die eine Risikoanalyse durchführen möchten, werden von geschulten Berater*innen des Landessportbundes NRW begleitet. Die Risikoanalyse kann über das Vereins-, Informations-, Beratungs- und Schulungssystem (VIBSS) beantragt werden. Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich gerne an den Stadtsportbund Krefeld.
Erstellung eines Schutzkonzeptes
Das organisationsspezifische Schutzkonzept beinhaltet alle Maßnahmen der Prävention und erläutert das Vorgehen bei Verdachtsfällen im Verein, Bund oder Fachverband.
Weitere Infos: https://www.lsb.nrw/unsere-themen/schutz-vor-gewalt-im-sport/landeskinderschutzgesetz
Öffentlichkeitsarbeit
Damit die Informationen zum Thema Schutz vor (sexualisierter) Gewalt von allen Mitgliedern gefunden werden können, ist es wichtig, dass der Verein, Bund oder Fachverband über die Homepage und andere Medien zu dem Thema informiert.
Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses und Unterschrift des Ehrenkodex
Die regelmäßige Vorlage (alle 3-4 Jahre) des erweiterten Führungszeugnisses und die Unterschrift des Ehrenkodex des Landessportbundes NRW durch den ehrenamtlichen Jugend-/Vorstand, die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie die Honorarkräfte sind ein wichtiger Bestandteil des Schutzkonzeptes.
Alle Sportvereine haben die Berechtigung, ein erweitertes Führungszeugnis zu verlangen. Eine Verpflichtung von Sportvereinen, sich ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen zu lassen, kann sich aus Vereinbarungen nach §72a SGB VIII (Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen) zwischen dem Träger der öffentlichen und der freien Kinder- und Jugendhilfe ergeben.
Das erweiterte Führungszeugnis kann ab der Vollendung des 14. Lebensjahres beantragt werden und ist für ehrenamtliche Mitarbeitende (z.B. Trainer*innen, Übungsleitende & Vorstandsmitglieder) kostenlos.
Sensibilisierung / Qualifizierung der Mitarbeitenden & Angebote für Kinder und Jugendliche
Die regelmäßige Sensibilisierung und / oder Qualifizierung der Übungsleitenden, Trainer*innen, der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, sowie der Honorarkräfte für das Thema “Schutz vor (sexualisierter) Gewalt” sind zusammen mit Sensibilisierungsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Baustein des Präventionskonzeptes.
Vereine können kostenlos vereinsinterne Veranstaltungen zu dem Thema buchen und an Veranstaltungen des Stadtsportbundes Krefeld und des Landessportbundes NRW teilnehmen.
Folgende Veranstaltungsformate werden im Rahmen des Qualitätsbündnisses angeboten:
Formate | Inhalte | Zielgruppe | LE |
Kurz & Gut Seminar PSG | Was ist (sexualisierte) Gewalt?
Ist das ein Thema im Sport? Wie können wir vorbeugen? (Prävention) |
vereinsintern | 4 |
Tagesveranstaltung PSG | Kurz & Gut Seminars + mehr Zeit für Austausch, Gruppenarbeiten oder Themenschwerpunkte (z.B. digitaler Raum) | vereinsintern oder kreis-/ landesweit | 8 |
Qualifizierung der Ansprechpersonen zum Schutz vor (sexualisierter) Gewalt im Verein, Bund oder Fachverband | 2-tägige Fortbildung für Ansprechpersonen
– Sensibilisierung (Zahlen & Hintergründe) – Meine Rolle als Ansprechperson – Prävention von (sexualisierter) Gewalt – Intervention bei (sexualisierter) Gewalt |
kreis- / landesweit | 15 |
Risikoanalyse | Die Risikoanalyse bildet die Grundlage für die Entwicklung des organisationsspezifischen Schutzkonzeptes und ist als 3-teiliger Workshop konzipiert.
Teil 1: Sensibilisierung & Einführung in die Methode Teil 2: Bearbeitungsphase Teil 3: Follow-Up Gespräch |
Vereinsintern | 6-12 |
Wenn Sie sich für eine vereinsinterne Veranstaltung zu dem Thema interessieren, wenden Sie sich an den SSB Krefeld oder buchen Sie die entsprechende Veranstaltung direkt über das Vereins-, Informations- und Schulungssystem (VIBSS).
In diesem Jahr sind noch zwei kostenlose Kurz & Gut Schulungen zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt für die Krefelder Sportvereine geplant siehe hier
oder finden Sie Termine auf der Qualifizierungsseite des Landessportbundes NRW (hier).
Aufbau eines lokalen Netzwerks
Die Kontaktaufnahme und der enge Austausch mit lokalen Fachberatungsstellen ist ein wichtiger Präventionsbaustein, der sicherstellt, dass man im Fall der Intervention weiß, wo man sich beraten lassen kann.
Die Kontakte von einigen Fachberatungsstellen aus Krefeld finden Sie in unserem Schutzkonzept.